Wahlen März 2024


Eine unbequeme Stimme wurde klar im Amt bestätigt
Der Wähleranteil der SP stagniert bei elf Prozent. Das Rheintal bleibt ein schwieriger Wahlkreis für die Sozialdemokraten.

«Wir waren uns dieser Ausgangslage bewusst», sagte Karin Hasler bei der Wahlfeier im «Erica» in St. Margrethen. «Deshalb bin ich dankbar über die Wiederwahl von Remo Maurer und mir.» Der Altstätter Schulratspräsident erreichte 4877 Stimmen. Karin Hasler, Präsidentin der SP Rheintal und nun einzige Frau im Kantonsrat aus dem Wahlkreis Rheintal, erhielt 4414 Stimmen.
«Die Wahl ist eine Bestätigung für die Arbeit, die wir im Rat leisten», sagte Remo Maurer. «Ich denke, wir sind ein gutes Team. Mann und Frau, ich bin eher in den Kommissionen tätig, melde mich etwas weniger im Rat zu Wort. Diese Aufgabe übernimmt dafür Karin.»
Zu reden gab die Abwahl von Carmen Bruss. Nun seien noch weniger Frauen im Rat vertreten. «Jetzt liegt es an uns Männern, die Frauenanliegen mehr zu unterstützen», sagte Remo Maurer.
Als besorgniserregend bezeichnete Karin Hasler diese Entwicklung. «Frauen, Mütter, engagiert euch», so ihr Aufruf. Selbst fiel Karin Hasler in den letzten Jahren als unbequeme Stimme im Kantonsrat auf. «Ja, das bin ich vielleicht, aber ich setze mich für Themen ein, die viele betreffen. Familien, berufstätige Mütter, Eltern. Dort bin ich wohl nicht störend, sondern am Puls der Zeit.»
Im Wahlkampf fühlte sie sich unterstützt von einer Liste, die breitflächig die Interessen der Bevölkerung vertreten habe und gut durchmischt gewesen sei, mit einem ausgeglichenen Anteil an Frauen und Männern.
Auch freut sie sich über die Resultate von Tanja Schneider und Christian Balmer, die schulische Interessen repräsentiert hätten. Remo Maurer sagte: «Offenbar engagieren sich mehr linke Frauen in der Politik als  solche von rechten Parteien.» Woran das liege, sei den Überlegungen der Wählerinnen und Wähler überlassen, ergänzte Karin Hasler.

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Regierungsrätin Laura Bucher schafft die Wiederwahl

SP-Regierungsrätin Laura Bucher aus St.Margrethen ist wiedergewählt. Sie erzielte 82’435 Stimmen. Auch alle anderen amtierenden Mitglieder verbleiben in der Regierung. Wer die zwei noch freien Sitze erobert, wird im zweiten Wahlgang vom 14.April entschieden.

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Rückwärtsgewandter Trend in der Politik?
Anteil an Rheintaler Frauen im Parlament halbiert auf Eins

26 Frauen wollten Kantonsrätin werden. Nur Karin Hasler schaffte es. Sie wurde wiedergewählt. Carmen Bruss wurde abgewählt und ist nun pensioniert.
Die Ausgangslage war aus weiblicher Perspektive alles andere als rosig. Lediglich 26 Frauen versuchten, die bisherige Zahl von zwei Kantonsrätinnen zu erhöhen. Ihnen gegenüber standen 74 Männer. Sie alle kämpften um die 17 Sitze des Wahlkreises Rheintal. Die Männer gewannen 16 mal, die Frauen nur einmal.
Einzige Siegerin ist Karin Hasler (SP) aus Balgach. Ihre 4414 Stimmen waren genug, um den Sitz zu verteidigen. Eine Genugtuung ist ihr das Ergebnis aber nicht. Sie sagte: Ich kann mich nicht freuen, obwohl ich wiedergewählt bin.
Im drittgrössten Wahlkreis im Kanton ist Karin Hasler nun die einzige Frau, die in St.Gallen politisiert. «Das zeigt, dass wir in Geschlechterfragen im Vergleich zu anderen Regionen eher rückwärts- als vorwärtsgerichtet sind.

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